Tuesday, July 8, 2008

Grüne Wälder, Rote Tempel und Blaue Zehen

Wie kurz erwähnt war ich am Wochenende mit N. in den Ferien, wenn man denn drei Tage als "Ferien" bezeichnen kann. Japaner tun das zumindest, also schliesse ich mich dem zumindest temporär an. Unser grober Plan war: Freitags mit dem Shinkansen nach Kyoto, dort in den Hügeln Mittagessen, wandern und Tempel besichtigen, Abends durch Kyoto flanieren, übernachten, am Samstag entweder in Kyoto oder in Oosaka die Stadt geniessen, Abends in Oosaka tanzen gehen und auch dort übernachten. Nun denn, das gelang auch fast:

Freitag. Mit dem Shinkansen (Nozomi) von Tokyo nach Kyoto, etwa drei Stunden Fahrt für ein happiges Sümmchen, aber bequemer kann man nicht reisen. Dort am Bahnhof etwa eine Studen rumgeirrt, bis wir endlich den Anschluss fanden: die Eizan-Linie, ein klitzekleines Bähnchen mit nur zwei klitzekleinen Wägelchen. Damit in die Hügel nördlich von Kyoto, im Detail hiess die Ortschaft Kibune und dort ein bisschen der Strasse Hügelaufwärts gefolgt (naja, wir wurden abgeholt, aber reservieren ist nicht ganz so einfach für Ausländer). Im Dörfchen extravagant gegessen: Im Sommer legen die Einheimischen Holzplanken über den Bach, und auf die Holzplanken legen sie Tatamimatten und auf die Tatamimatten legen sie Tische und auf die Tische legen sie exquisites Essen. Und kaltes Bier. In der Sommerhitze kühlt das Flüsslein unglaublich angenehm von unten. Mittags hatte es kaum Leute, aber Abends sei es voll, wurde mir erzählt. Abends kostet es auch zweimal soviel (ca 100 Franken pro Person)... Wenn wir gewusst hätten, dass wir eingeladen werden (weil die Chefin von N. den Chef des Restaurants kennt), hätten wir Abends reserviert! Trotzdem eine absolute Empfehlung, wenn man nach Kyoto geht. Nachher zwei Schreine besucht, einen für Päärchen und einen für böse Dämonen (Tengu). Eine schöne Wanderung wäre da auch noch möglich gewesen, aber wir sind auf der falschen Seite los gelaufen und hatten keine Zeit mehr. Tipp: Von Kibune nach Kurama laufen, nicht andersrum.
Am Abend haben wir im Hotel "My Stays" übernachtet (dummer Name), ein schmuckes, gut gelegenes, strahlend neues Hotel mit sehr guten Zimmern und supergünstigen Preisen (7'740 yen das Doppelzimmer, d.h. unter 40 Franken pro Person). Definitiv eine der besten Übernachtunsmöglichkeiten in Kyoto! Zu dem Preis natürlich ohne drum-und-dran (wie Frühstück), aber Minimalausrüstung auf hohem Niveau (moderner Flach-Fernseher, Seife/Shampoo/Rasierer). Am Abend etwas durch Gion flaniert (wunderschön bei Nacht) und grad noch so was zu Essen bekommen, in Kyoto schliessen die Restaurants alle viel zu früh. Zum Schluss noch am Fluss gesessen, weil das die Päärchen in Kyoto so tun! Jawohl!

Ich breche die Posts etwas auf, sonst wird das Ding viel zu lange.

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