Tuesday, April 22, 2008

Forschungsauftag und Unicode

Die Japaner sind mühsam. Schreiben OpenSource Software für Spracherkennung, statten das Ding mit einer Englischen Webpage aus und begehen dann folgende Fehler:

A: Die gesamte Dokumentation ist in Japanisch. In einem .doc Dokument. Muss ich M$ Office kaufen, damit ich eine Opensource Dokumentation lesen kann? Ist das ironisch?? Schon mal von Pdf gehört?

B: Das Programm verwendet kein Unicode. Für die Laien: Unicode ist ein Zeichensatz, welcher nicht nur 256 Zeichen (ASCII) umfasst, sondern etwas um die 65000. Damit genug für Japanisch, simplifiziertes Chinesisch, Koreanisch und noch ein paar weitere Sprachen. Die Idee davon war primär, dass man asiatische Sprachen auch auf unseren PCs verwenden kann und andersrum. Und natürlich ungewöhnliche regionale Sonderzeichen funktionieren. 256 Zeichen sind nicht viel. Ausserdem sind diverse ASCII-Codings vorhanden, welche die Zeichen 128-256 durch lokales Zeug ersetzen, und leider erkennt ein Programm nicht von selbst, um welches ASCII es sich handelt. Und natürlich ist genau das mein Problem: Die Japanischen Dateien (übrigens auch XML-Dateien, welche laut XML-Spezifikation Unicode sein müssten) sind allesamt in primitivem Japanisch-ASCII und somit versteht mein Englisches OS überhaupt nichts. Es findet nicht mal die Pfadnamen (da "\" durch "¥" ersetzt wird), geschweige denn, dass Spracherkennung auf "???????????" funktionieren würde...
Darum habe ich jetzt einen zweiten Rechner auf dem Tisch stehen, welcher ein Japanisches Windows XP installiert hat. Symptombekämpfung pur. Da erfindet die Welt einen Standard für die Japaner. Und wer benutzt ihn nicht? Die Japaner! AAAAAARRRRGGGGGHHH!!!

C: Mein Auftrag, vom Dozenten in etwa so formuliert: "Schreibe eine Software." - "Für was?" - "Weiss ich auch nicht." Ich muss nochmal nachfragen...

Weindegustation

Ich war letzte Woche irgendwie nicht genügend motiviert um einen Eintrag zu schreiben, obwohl durchaus interessante Dinge vorgefallen sind. Wir haben einen Wochenend-Ausflug nach Koushu (Schreibweise muss ich nochmal nachschlagen) gemacht, dem wichtigsten Weinanbaugebiet von Japan (so wurde mir zumindest gesagt). Dort haben wir zwei Degustationen besucht, eine kleine, feine und eine grosse, eher etwas generischere.
Bei der ersten handelte es sich um etwa ein Dutzend ausgesuchte Weine der Kellerei mit dem besten Ruf. Die gezeigten Weissweine waren allesamt eher etwas süss und sehr, sehr leicht, aber durchaus geeignet für einen Apéritif. Zu Sushi oder Fisch kann ich mir einen Teil davon noch vorstellen. Interessanterweise wurde uns zum Abendessen einer der Weissweine mit Roastbeef empfholen. Eher etwas seltsame Kombination, aber ich habe mitlerweile den Grund dafür verstanden. Die Rotweine sind schwächlich bis fürchterlich, und auf jedenfall nicht tauglich zu einem anständigen Fleischgericht.
Von wegen Roastbeef: Der Kellerei gehört ein berühmtes Restaurant im Ort, welches Haute Cuisine serviert. Oder zumindest eine leicht japanische, einfache Version davon. Und hier geschickt versteckt das kritische Detail: "Wir" waren nicht etwa N. und ich, sondern auch noch ihre Eltern. Ich konnte ja schlecht ablehnen, als ich von ihren Eltern eingeladen wurde, Wein trinken zu gehen. Da ihre Familie einen vergleichbaren Alkoholkonsum (nicht nur in Menge, sondern auch in Niveau (bleibt mir weg mit billigen Schnapps), wenn auch mit anderem Fokus: Wein / Nihonshu) hat wie meine, war Wein natürlich sofort ein Thema. Und darum wurde ich dann eingeladen, nach Koushu mitzukommen. Tjoa, und so landeten wir dann mitten in Japan in einem Französischen Restaurant, bestellten ein Fünfgangmenü mit zwei Weinen und liessen es uns gutgehen. Amüsanterweise war ich sehr viel weniger nervös als ich hätte sein können, da ich mit Wein und kleinen Häppchen mit Sösschen sehr vertraut bin und darum quasi "zu hause" war. Ach ja, und ich durfte den Wein auf Zapfen prüfen, was zwar nicht sinnvoll war (Plastik-Korken), aber durchaus lustig.

Nach einer Nacht in einem Hotelbett (kein Doppelbett! WTF!) Tags darauf besuchten wir noch eine zweite Degustation, sehr hübsch aufgemacht, wo man aus einem komischen, metallenen Trinkgefäss (Degustation ohne Glas? Na viel Spass) sich bei fast allen Weinen aus der Region bedienen konnte. Kurzfassung: Buäääörggl! Total standen etwa 100 Weine zur Auswahl, davon habe ich etwa 30 degustiert. Die Hälfte der Weine waren geradlinig untrinkbar, weitere 25% zwar trinkbar, aber keine Weine und insgesamt vielleicht 2-3 waren anständig (aber ich verwerfe schonmal präventiv weitere 30 nach Traube/Kellerei). Insbesonders die Rosé und Rotweine waren allesamt fürchterlich, immerhin einer war dermassen Erdbeerig, dass der Hersteller den Witz machte, da seien drei Erdbeeren pro Flasche drin.
Weiterhin am Sonntag waren wir nochmal Hanami machen. Ich werde Photos posten, die sind wirklich sehenswert. Ansonsten bin ich finanziell etwas am särbeln und suche mir einen Nebenjob als Deutschlehrer.

Tuesday, April 8, 2008

Kanamara Matsuri

Am Sonntag war ich am Kanamara Matsuri. Es handelt sich hierbei um ein heidnisches Ritual, bei dem unter der weiss/rosa Pracht der Kirschblüten der Fruchtbarkeit gehuldigt wird. Kräftige Männer tragen kleine, auf Holzbarren gebaute Schreine durch die Strassen bis zu einem Tempel, wo ein Priest eine kleine Feier vollzieht. Darumherum stehen und tanzen eine Vielzahl von Einheimischen und Touristen, es hat Buden mit allerlei Souvernirs und man kann überall Essen und Getränke kaufen. So weit so friedlich.

Nur tragen die Männer Frauenkleider. Transvestiten.
Und "Mara" heisst "Penis".
Und die Fruchtbarkeitssymbole sind riesige Penisse. Gross. Hart. Steif.
Und dazu gesungen wird "Dekai Mara" = "Riesiger Penis".
Und der rosarote Penis heisst "Elizabeth". Fragt mich nicht.

Ja, war sehr spassig. :D Die Japaner wissen eben, wie man Fruchtbarkeit korrekt feiert!

CCG

So, ein weiterer Eintrag in der Rubrik Geek. Wem die Abkürzungen CCG, MTG, DSA und D20 nichts sagen, der sollte auf keinen Fall weiterlesen.

Da ich zur Zeit zuhause kein Internet habe und die meisten Bücher fertig gelesen habe, aber mein Kopf voller Kreativität steckt, da ich zur Zeit nicht Spielleiter in einem RPG bin, habe ich mal etwas anderes gemacht. Ich bin nach wie vor ein grosser Fan von CCGs, vom ersten C abgesehen. Wenns nach mir ginge, würde eine Magic-Expansion in einem dicken Packet verkauft werden, in dem jede Karte vier mal drin ist und etwa 50 Franken kosten. Dann würde ich das Spiel nach wie vor mit Leidenschaft spielen. Das andere Ding, was ich gerne hätte, wäre ein Kampfsystem für Rollenspiele, welches taktisch etwas anspruchsvoller ist als "Ich würfle. Verfehlt." - "Ok, ich haue zurück. Treffer. 5 Schaden." - ... und leider offerieren das die wenigsten Systeme. Das einzige bisschen Taktik, das überhaupt existiert, kommt daher, dass man nicht Duelle würfelt, sondern üblicherweise mindestens zehn Beteiligte hat. Trotzdem ists am Ende reine Würflerei. D20 versucht das mit Feats und Spells auszugleichen (was im Regelchaos endet), HERO probiert Dinge wie Speedchart und Knockback (was im Tabellenchaos endet) und DSA probiert Sonderfertigkeiten (was leider komplett deterministisch ist und man kann im Vornherein entscheiden, welche SF in einer Situation die ideale ist. Und die zwei Standardfertigkeiten Finte und Wuchtschlag sind die besten... gut gemacht).
Die Lösung für alle meine Probleme wäre zum Beispiel, wenn sich Kämpfe im RPG wie Magic-Duelle spielen würden. Davon abgesehen, dass Magic zwar das erfolgreichste, aber bei weitem nicht das beste CCG ist, sondern unter vielen Problemen leidet, die den Designern anno dazumals noch nicht bekannt waren. Ach ja, und zu teuer ist es auch.

Ich habe die Textfiles für die dritte Version meines Entwurfes angeklebt. Direkt copy-pasten wäre viel zu lang. Man bemerke, dass die Notizen grösstenteils in Englisch sind (das ist nunmal die Sprache, in denen ich CCGs spiele, und darum ist mir die Terminologie am besten bekannt. Ausserdem ists kürzer), und nicht wirklich ausformuliert. Wer kein Magic spielt, wird nicht verstehen, was ich meine.
Ich habe etwa 80% der Karten in zwei Kopien auf Zettelchen geschrieben und zwei Decks gebaut. Eines benutzt primär Spells, eines benutzt den Rest.

Rules
Card list

Wenn jemand gerne Zeit mit sowas verschwendet: Kommentare sind erwünscht (auch als mail oder sonstwie).

Aktuelle Probleme/Gedanken in V3:
- Zu statisch. Des öfteren passiert einfach mal gar nichts. Könnte man vielleicht Attacks wie Kreaturen spielen, und jeden Zug tappen? Problem: Eventuell viel zu viel Schadens-Output, da gratis tappen für Würfelberge sehr schnell sehr eklig wird. Trotzdem gefällt mir die Idee, und V4 wird das voraussichtlich beinhalten.
- "Mage" kann problemlos Rage verwenden und alle Fightersachen spielen. Noch viel Schlimmer: Mage kann mit Mana mehr Karten Ziehen, was die Nachteile von Rage minimiert. Eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein. In V3 benötigen die Standardattacken alle nur wenig (keine) Rage, sondern primär Endurance. Auch der Mage hat aber davon einiges, da es sich einfach nicht lohnt, mit weniger als 6 anzufangen.
- Initiative: In V3 funktioniert diese Ressource endlich in etwa so, wie ich es mir vorgestellt habe. Man baut sie auf, behält nur einen Teil und verbrät sie wieder. Nachteile: Ziemlich komplex, und viel zu viel Planung notwendig ("Werde ich in diesem Zug 4 oder 5 End brauchen?").
- Zu wenig Reaktionen. Austappen ist zur Zeit fast immer der bessere Plan als Ressourcen offenhalten, die dann eventuell nicht benötigt werden. Noch eine Ressource für Defensive? Ist das nicht overkill?

Tuesday, April 1, 2008

Hanami

Die aktuellen Einträge sind etwas zeitverschoben, da ich kein Internet habe, und Text files schreibe.

Letzte Woche war ich etwas kränklich, stark schwankend zwischen quasi gesund und bettlägerig. Entweder litt ich ganz besonders unter den Pollen, oder ich hatte eine Erkältung aufgelesen. Ich selber tippe eher auf krank, da meine Symptome nicht mit dem Wetter übereinstimmten, wie das bei all den Pollenallergiker der Fall war.

Freitags war ich wieder einigermassen gesund und in die Schweizer Botschaft eingeladen, wo eine Stehparty zu Ehren der Austauschstudenten, Alumni und sonstigen Universitätsmenschen aus der Schweiz stattfand. Auch die Japaner, die in der Schweiz gewesen waren, wurden eingeladen. Zwischen einigen eher weniger interessanten Personen ("Mein Haus! Meine Yacht! Meine Frau!") und sehr viel Sprachengewirr (Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch, Japanisch, Englisch und Italienisch habe ich gehört, und mich in fast allen davon versucht) ergab sich auch eine nette Bekanntschaft mit einem Genfer, der hier seit einigen Jahren wohnt, mitlerweile Assistant Professor ist (gar nicht mal so schlecht bezahlt für japanische Verhältnisse, wahrscheinlich sogar besser als an der ETH, auf Kaufkraft bezogen, Krankenkasse (für Dozenten) ist hier 200 Franken im Monat, gesamte Familie, Zahnarzt auch bezahlt), letzte Woche eine Japanerin geheiratet (spricht auch nur Japanisch...) und sehr zufrieden scheint. Nachdem wir aus der Botschaft rausgeschmissen wurden, weil es schon spät Abends sei (es war gerade mal zehn Uhr!), sind wir dann noch zu sechst etwas trinken gegangen in der wahrscheinlich teuersten Beiz in ganz Ebisu (1700 yen das Bier, um die 500 ist normal, 1000 ist schon eine teure Bar), ein Tessiner, ein Genfer, zwei Japanerinnen, eine Welsche und ich. Die Welsche ist mir enorm ähnlich (Weintrinkerin, Informatik + Sprachwissenschaften im Studium, quasi identische Hintergrundgeschichte auf die Frage "Warum bist du in Japan?" und hat dasselbe seltsame, mässig nützliche, aber meines Erachtens interessante Nischenwissen aufgetischt wie ich), aber ich hatte das Gefühl, dass sie das Gefühl hätte, ich würde versuchen, sie anzubaggern (hübsch war sie auf jedenfall). Ganz toll. Da ist man in festen (kleinen) Händen, aber ändern tut sich nichts. Wahrscheinlich ein Reflex, wenn man Informatik studiert als gutaussehende Frau.
Bei den zwei Japanerinnen hatte ich den gegenteiligen Eindruck: Die waren Single und hätten gerne jemand interessantes kennengelernt, und das ist natürlich an den Tatsachen gescheitert (Freundin, Freundin, Verheiratet). Sie sind dann auch schon bald gegangen und wir drei haben noch in der Männerrunde lustig weitergesoffen. Als ob in der Botschaft nicht schon die Kellner dauernd das Weinglas nachgefüllt hätten. Aber ich bins mir ja gewohnt.

Am Samstag Hanami! Strahlendes Wetter und halb Japan in Weiss. N. und ich sind nach Ueno, haben uns unter die Kirschbäume gesetzt, eine Weinflasche (Syrah) entkorkt, Käse, anständiges Brot, Roastbeef und ein paar japanische Dinge ausgepackt und die Leute beobachtet. Ich kenne jetzt auch das Wort für "sich übergeben" (das wäre dann: "gero"), da das wärend Hanami nicht nur vorkommt, sondern, so wurde mir erklärt, eher standard sei. Es werde sehr viel getrunken, oder eher mehr, gegessen werde dazu wenig und der Abend beginne sehr früh und ende sehr spät. Die Nachbarn vom Karateclub trieben es besonders bunt, die waren so gegen 3 Uhr Nachmittags schon besoffen. Und weil es immer noch ziemlich kalt ist, sind wir nach ein paar Stunden rumsitzen dann noch in den Ueno Zoo gegangen ("Zoo" heisst übrigens Elefant auf Japanisch... Missverständnis vorprogrammiert), da gibts einen Giant Panda, Elefanten und so die üblichen Viecher. Ich weiss gar nicht, wann ich das letzte mal in einem Zoo war. Vor fünfzehn Jahren vielleicht? Irgendwie waren die Elefanten und Giraffen damals viel grösser. Und den Japanern kann man wie erwartet kein Lob aussprechen für Tierfreundlichkeit. Die meisten Tiere werden in unglaublich kleinen Käfigen gehalten, und mehr als eines litt offensichtlich heftig unter Stress.

Sonntag Morgen war N. nicht so fit ("Kafun" = Pollenallergie) und hatte wenig geschlafen. Also bin ich heldenhaft einkaufen gegangen, "Brötchen holen" quasi, nur dass es hier keine Brötchen gibt. Stattdessen halt einen Fruchtsalat gezimmert. Japanische Früchte sind leider etwas fade. Wurde trotzdem geschätzt. Erdbeeren (gibts hier primär im Winter), Ananas, eine hiesige Mandarine/Orange/irgendwas Kreuzung, Kiwi, Mango und leider keine Passionsfrucht. Heute nebenbei festgestellt, dass mein Kühlschrank zu kalt eingestellt ist, der Rest des Salates ist gefroren. War etwas kalt, aber so als Eis gar nicht schlecht.
Nachmittags habe ich mit A., dem Genfer vom Freitag zum Hanami (Teil 2 für uns) abgemacht, er mit seiner Frau, N. und ich. Ausnahmsweise war N. nicht mit dem Problem konfrontiert, dass meine Bekannten (respektive Verwandten) kein Japanisch sprechen, und darum nicht allzu schwierig zu überreden, mitzukommen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, sie sei sehr skeptisch, dass ich sie meinem neuen "Saufkumpanen" vorstellen wollte. Aber weit gefehlt, ich war mir von Anfang an sicher, dass A. ein cooler Typ ist und das bestätigte sich auch. Hanami fiel buchstäblich ins Wasser, es regnete ziemlich grässlich. Wetter hier im Frühling ist noch wankelmütiger als bei uns. Heute knallige Sonne, gestern Dauerregen, morgen wahrscheinlich auch wieder schlechtes Wetter. Immerhin windet es zur Zeit, das ist mal was neues. Zurück zum Thema: Wir sind also zu viert Essen/Trinken gegangen und hatten einen sehr schönen Abend. Sollte ich mich entschliessen, hier einen PhD zu machen und Professorwürde anzustreben, hätte ich zumindest einen Sempai... Stimmt mich dann doch etwas nachdenklich.

Montags (Gestern) wollte ich eigentlich meine Miete überweisen, wurde aber vom ATM blockiert (um einen Studiumskollegen zu zitieren: "Um 17:00 macht der kleine Japaner, der im ATM arbeitet, Feierabend, und dann geht das Gerät einfach nicht mehr."), und lahm gelegt. Meine weiteren WEP-Key-Suchereien waren erfolglos, Japanisch habe ich auch nicht gelernt und der Tag war einfach nur Scheisse. Dafür habe ich heute (Dienstag) meine Miete überweisen können, an einem japanisch-only ATM (ich bin ja so stolz!) und das ohne Hilfe, eine second Hand Waschmaschine gekauft (10'800 yen), Wäscheleinen gekauft (630 yen im 100 yen shop (+5% tax, de facto ein 105 yen shop, aber das ist normal)) und ein paar Unterhosen gewaschen. Eigentlich wäre meine Bettwäsche am ehesten fällig, aber das wagte ich mich nicht als erstes. Die Maschine ist natürlich auch Einsprachig, und hiesige Geräte sind nicht mit abstrahierten Symbolen überzogen wie unsere, sondern einfach in Textform angeschrieben. Und mein elektronisches Wörterbuch hat natürlich Erklärungen für die Programme. Auf Japanisch. Na toll. Im Augenblick fürchte ich mich primär davor, dass meine Wäsche vom Balkon gewindet wird, und darum habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Wäscheklammern verwendet. Und wenns regnen sollte (sieht nicht danach aus), bin ich auch verarscht.

Nächste Woche beginnt die Uni wieder, aber ich bin jetzt in meiner neuen Wohnung gut etabliert. Ich frage mich allerdings, welche Japanischklassen ich besuchen soll. Die nächsthöhere Klasse zur letztsemestrigen (Level 3) wäre Level 4 (unerwartet, eh?), und die ist zeitlich etwas sehr doof, so um 9:00. Dann müsste ich etwa um 7:00 aufstehen (oder noch früher?) und hätte dafür eine Mittagspause von 10:30 bis 13:00 und keine Gelegenheit, am Morgen normale Vorlesungen zu besuchen. Mal schauen, muss morgen sowieso zur Uni für administrativen Kram, dann kann ich mich gleich nach den aktuellen Stundenplänen erkundigen. Und jetzt gehe ich ins Tango.