Tuesday, September 25, 2007

In Hakata braucht man lokale Bekannte

24.9.07, allerdings schreibe ich das Tags darauf im Shinkansen nach Tokyo. Gestern war mir einfach nicht danach und ich hatte wieder mal sowieso kein Internet. Ich habe den ganzen Tag ich Hakata zugebracht, wie schon im vorigen Eintrag erwähnt. Wie viele Orte in Japan hat auch Fukuoka/Hakata einen Ruf. Nachdem ich heute ein wissenschaftlich einwandfreie, qualitative Studie* durchgeführt habe, komme ich zum Schluss, dass die Nullhypothese erfüllt wird und die weibliche Bevölkerung hier tatsächlich besonders hübsch ist. Hey, ich habe mir das nicht ausgedacht! Leider hatte ich wenig davon, Hakata leidet beim Nightlife etwas am Wald-vor-lauter-Bäumen-Phänomen. Will sagen: Es gibt hier so unglaublich viele Clubs, Bars und Restaurants, dass ich schlicht nichts finden konnte, was meinem Geschmack entsprach, und nachdem ich zehn Türen geöffnet und durch mehrere Dutzend Fenster geschaut hatte, verging mir die Lust, ausserdem war es sowieso spät und meine Füsse waren kaputt. Also habe ich den Montag Abend lesend verbracht.

Ausserdem habe ich mich tagsüber mehrfach verirrt, obwohl die Stadt wie ein Gitter aufgebaut ist. Die Japaner sind wohl das einzige Volk auf der Welt, die die Strassen so schlecht anschreiben (nämlich gar nicht, die Blocks haben Namen, die Strassen nur selten), dass es notwendig ist, alle paar hundert Meter ein grosses Schild mit einem Ausschnitt des Stadtplanes aufzustellen. Freundlicherweise sind diese Karten immer so gedreht, dass direkt davor stehend "vorne" = "oben" ist, was die Orientierung kurzfristig erleichtert. Langfristig allerdings steckt der Teufel im Detail. Auf unseren Karten hat es nämlich solche kleinen Pfeile drauf, die Norden anzeigen. Hier hält man das nicht für notwendig. Wer will schon wissen, wo Norden ist?? ICH! Ich habe angefangen, mich am Sonnenstand zu orientieren, um die Himmelsrichtungen zu bestimmen. Warum komme ich mir so lächerlich dabei vor, wenn ich in einer der technisiertesten Gegenden der Welt eine der ältesten Orientierungstechniken verwende? Grossstadtdschungel par excéllance.

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